Historie

Alte Anlage Bethesdastrasse (bis 1992)
Alte Anlage Bethesdastrasse (bis 1992)

Aus einer im Jahre 1968 von Mitarbeitern des Welt-Verlages (Axel Springer) gegründeten Betriebssportgemeinschaft ging drei Jahre später aus dessen Tennis-Sparte der TC Blau-Gelb Hamburg e.V. hervor - das Gründungsdatum ist der 10. Oktober 1971. Aus dieser Zeit rühren unsere Vereinsfarben "Blau-Gelb", das waren die Trikotfarben aller Sportarten des Verlages. Die Stadt Hamburg stellte dem Tennisclub im Stadtteil Borgfelde an der Bethesdastrasse eine von der Fa. Sportlepp aufgegebene 3-Feld-Anlage zur Verfügung.

Mitglieder der ersten Stunde, darunter Ingo Herwig
Mitglieder der ersten Stunde

Der Pachtvertrag mit der Stadt für die Anlage in der Bethesdastraße war zunächst auf 20 Jahre begrenzt. Bereits 1974 erhielt der Club die mündliche Zusage, die Plätze bis Ende 1999 nutzen zu können. Doch schon Ende der 1970er teilte die Stadt mit, dass die Plätze möglicherweise dem Wohnungsbau weichen müssen und wies unseren Club auf den geplanten Bau einer großen Tennisanlage im Stoltenpark hin.

Endgültig lief der Pachtvertrag Bethesdastraße im Jahre 1992 aus. Es sollten dort Kinderspielplätze eingerichtet werden. Zwischenzeitlich hatte der Vorstand unter der Leitung von Hanspeter Rakow vorsorglich bereits vier Plätze auf dem Gelände des ehemaligen Stoltenparks angemietet (zwischen Wenden- und Süderstrasse).
Dort hatte eine Gemeinschaft verschiedener Firmen mit dem Hamburger Betriebssportverband (BSV) als Projektträger insgesamt 21 Sandplätze finanziert und eine Halle mit 3 Plätzen bauen lassen (im Jahr 1983 kam ein 22. Platz hinzu).
Ein Vorstandsmitglied unseres Vereines hat gemeinsam mit einem Vertreter des Mobil Pegasus Club und dem Vorsitzenden des Betriebssportverbandes für den 19. Januar 1978 zu einem ersten Treffen interessierter Betriebssportgemeinschaften eingeladen. Weitere Hintergrundinformationen findet Ihr im Abschnitt "1978 - Start der Planung" auf unserer Seite zum Sportpark Hammerbrook.

1980 startete der Spielbetrieb auf der neuen Tennisanlage. Unserem Club standen auf zwei Tennisanlagen insgesamt sieben Plätze zur Verfügung. Der TC Blau-Gelb spielte in den Jahren 1981 und 1982 mit fast 370 Mitgliedern. Zwischen 1986 und 1991 waren es stabil rund 255 erwachsene Mitglieder plus eine auf 60 Jugendliche wachsende Mitgliedergruppe. Ab 1992 sank die Mitgliederzahl und 1993 verlagerte sich der Spielbetrieb gänzlich auf die vier Plätze an der Wendenstrasse. Hier lief der Pachtvertrag zwischen der Stadt Hamburg und dem BSV im Jahr 2011 aus, wurde aber von der Stadt um 25 Jahre verlängert. Aufgrund der Zusammenarbeit des BSV mit der privaten Phorms-Schule (die Kinder absolvieren ihren Sportunterricht in der Tennishalle) wurde im August 2018 auf den ehemaligen Tennisplätzen 19-22 ein Multi-Court für den Sportunterricht eröffnet. 2016 wurde der Sportrahmenvertrag zwischen dem BSV und dem Bezirksamt Mitte erneut verlängert, so dass wir auf jeden Fall bis 2041 spielen können.

Hanspeter Rakow (li.) im Gespräch mit Ingo Herwig
Hanspeter Rakow (li.) im Gespräch mit Ingo Herwig

Der nachlassende Boom im Tennissport machte sich auch bei uns bemerkbar. Ab dem Jahr 2002 spielte der Club auf drei Plätzen und zwischen 2007-2015 sogar nur noch auf zwei Plätzen. Im Jahr 2011 wurde das 40. Jubiläumsjahr zwar ordentlich gefeiert, doch waren kaum noch Mitarbeiter des Axel-Springer-Verlages im Verein.

Dafür trat im selben Jahr das Mixed-Team des Zentrums für Marine und Atmosphärische Wissenschaften (gehört zum Max-Planck-Institut für Meteorologie) in unseren Club ein und bestritt ab dem folgenden Jahr die Punktspiele für unseren Club. Diese "Verjüngungskur" zog weitere Tennisbegeisterte an, so dass sich aktuell rund 80% der Mitglieder in der Altersgruppe von 20 bis 50 Jahren befinden.

Inzwischen haben alle MPI-Mitglieder unseren Club wieder verlassen und zum Jahr 2017 wurde die Verbindung mit der Firma Axel Springer gelöst. Fünf Jahre später hat sich die gesamte BSG Axel Springer aufgelöst.

Der TC Blau-Gelb wurde also am 1. Januar 2017 eine firmenunabhängige BSG des Betriebssportverbandes. Dafür sind wir zum Sommer 2019 eine Partnerschaft mit dem zu Unilever gehörigen Sportverein Rapid eingegangen. Im Jahr 2020 folgte eine Partnerschaft mit der BSG der Firma DNV (damals noch DNV-GL).

Obwohl die Mitgliederzahl im Jahr 2015 gesunken war, wurde auf der Mitgliederversammlung im März 2016 die mutige Entscheidung getroffen, mit rund 100 Mitgliedern wieder einen dritten Platz zu pachten. 2020 hatten wir wieder die ursprüngliche Zahl von vier Plätzen auf dieser Tennisanlage und 2021 sind es fünf Plätze. Im Juli 2021 sind wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern Rapid und DNV rund 240 Mitglieder - in 2022 sind es rund 270 Mitglieder.

Der deutliche Mitgliederzuwachs im Jahr 2020 war Anlass für das Hamburg Journal, am 3. April 2021 die Sportarten Golf und Tennis als positive Beispiele in Coronazeiten darzustellen.

Guido
Der Vorsitzende Guido Eberhard im Gespräch mit dem Hamburg Journal


Ende 2021 löste sich die auf zwei Plätzen dieser Anlage spielende Tennissparte von Hapag Lloyd auf - fünf Spielerinnen sind bei uns eingetreten. Ende 2022 folgte die Auflösung der gesamten BSG Rapid. Dies ist ein schwerwiegendes Ereignis, weil Rapid nicht nur zu den Gründungsmitgliedern des BSV Hamburg zählt, sondern bereits 1921 den ersten Firmensportverein auf dem Gelände der Bahrenfelder Margarinewerke gründete. Noch im gleichen Jahr wurde mit weiteren Firmensportvereinen der "Sportverband der Geschäftsmannschaften" als Dachorganisation gegründet. Einhundert Jahre später ist das alles nur noch Geschichte. Nach Auflösung des Rapid sind rund 20 Tennisbegeisterte in unserem Club verblieben.


Eine nette Anekdote unserer Vereinsgeschichte ist folgende Veranstaltung (hier ein Auszug einer persönlichen Einladung):

Politiker-Tennis-Turnier


Am 7. Juli 1979 fand das Turnier statt, zu dem die dpa im Vorfeld am 28. Juni meldete: "seine teilnahme zugesagt hat bereits buergermeister hans ulrich klose, von dem experten sagen, er verstehe sich nicht nur auf ein solides grundlinienspiel, sondern sei auch am netz ein ernst zu nehmender gegner."

Das Turnier war ein einmaliges Ereignis; das für 1980 geplante Folge-Turnier fand nicht statt.
 

Wir sind ein Verein, bei dem die Freude an der Bewegung im Vordergrund steht. Unsere Mitglieder spielen aus Lust und Laune Tennis und haben viel Spaß dabei. Trotzdem fühlen sich auch die wettkampforientierten Spieler*innen bei uns wohl, die werktags ab 17 Uhr an den Team-Wettkämpfen der Betriebssportler*innen teilnehmen.

Im Jahr 2014 wurden die Damen sogar Hamburger Betriebssportmeister; in 2019 und 2023 folgten ihnen die Herren.