
Deutsche Bahn
Die Dt. Bahn brauchte für den aufgrund der dt. Wiedervereinigung zunehmenden Verkehrsbedarf zwischen Berlin und Hamburg ein weiteres Gleis. Das Gleis wurde 1995/1996 gebaut - mit der Folge, dass die Tennisflächen kleiner wurden. In den Jahren 2024/2025 soll die S-Bahn-Brücke über der Wendenstraße ausgewechselt werden und im Jahr 2030 soll ein zweites Fernbahngleis zwischen Berliner Tor und Rothenburgsort für die Strecke Hamburg-Berlin gebaut werden.
Es folgt eine Übersicht zum Baufeld der zu erneuernden Wendenstraßen-Brücke für die S-Bahn-Strecke - ihr seht die rötliche Baufeld-Bemalung exakt über den beiden Gleisen der S-Bahn-Brücke - links davon befindet sich das Fernbahngleis, welches 2030 um ein weiteres Gleis ergänzt werden soll:
(Quelle)
Beim Brückenaustausch bleibt die Fernbahn-Brücke unberührt - wenn ihr euch unter die Brücken stellt, werdet ihr sehen, dass es zwei Brücken sind. Die Brücke für die S-Bahn-Strecke ist inzwischen mehr als 100 Jahre alt und muss erneuert werden. Einen interessanten Hintergrundartikel zum Zustand des Streckennetzes der Dt. Bahn findet ihr auf dem Server der tagesschau.
Selbständig weiterverfolgen könnt ihr das Projekt der Brückenerneuerung hier.
Die Deutsche Bahn wird also ab Herbst 2024 damit beginnen, die S-Bahn-Brücke über der Wendenstraße auszutauschen; die Bauarbeiten werden bis in die Sommersaison 2025 andauern. In der Bauzeit werden voraussichtlich Platz 5 (der Platz am Bahndamm) und vermutlich auch der mittlere Platz 4 nicht bespielbar sein.
In einem Bericht zur Öffentlichkeitsbeteiligung heißt es am 8. Dezember 2021:
"Am 4. Mai 2021 wurde eine Online-Bürger:innen-Informationsveranstaltung durchgeführt. Auf die Veranstaltung wurde mit einer Postwurfsendung an 1090 Adressen im direkten Umfeld bei beiden S-Bahn-Brücken aufmerksam gemacht. Das Interesse an der Veranstaltung war mit ca. 10 Teilnehmer:innen jedoch gering.
[...]
Straßensperrungen sind wie folgt geplant: Zum Einbau von Hilfsbrücken und der neuen Brücken sind 2024 und 2025 (Wendenstraße) bzw. 2025 und 2026 (Billstraße) jeweils Vollsperrungen von einigen Wochen vorgesehen. Für die Herstellung der neuen Brückenfundamente soll der Straßenquerschnitt 2024 und 2025 (Wendenstraße) bzw. 2025 und 2026 (Billstraße) temporär eingeengt werden." (Quelle)
In dem Zitat wird eine weitere Brücke "Billstraße" erwähnt - es sind allerdings deutlich mehr Brücken, die erneuert werden.
Sieben Brücken, die ausgetauscht werden
Die Brücke über der Wendenstraße ist Teil eine Großprojektes. Insgesamt wurden/werden sieben Brücken ausgetauscht. Hier ein Überblick (Stand 4. Mai 2021) über das Gesamtprojekt:
(Quelle)
Aus der Grafik ist ersichtlich, dass südlich der Tennisanlage, beim Südkanal, bereits in 2021 Planungen aufgenommen werden sollten - das ist die Brücke hinter Platz 18. Wenn es dazu Aktuelles zu berichten gibt, wird es hier veröffentlicht.
Die als "In Bau" gekennzeichneten Brücken Bullerdeich und Billhorner Deich sind inzwischen fertiggestellt.
Es folgt zunächst ein faszinierender Zeitraffer-Film von der bereits in 2020 erfolgten Fertigstellung der Bille-Brücke - die Arbeiten wurden über der Bille, also über dem Wasser durchgeführt (!):
Und hier noch ein Zeitraffer-Film zur Brücke Billhorner Deich beim Bahnhof Rothenburgsort (Fertigstellung am 30. Mai 2022):
Und nun der Blick auf das kommende Jahrzehnt.
Das zweite Fernbahngleis
Im Jahr 2030 rollt dann erneut schweres Baugerät in die Wendenstraße - diesmal nicht für einen Brückenaustausch, sondern für den Bau eines zweiten Fernbahngleises und einer ca. 8 Meter hohen Lärmschutzwand. Für die Lärmschutzwand müssen Pfähle ins Erdreich gerammt werden - und zwar genau auf dem Streifen, wo aktuell die brusthohe Steinmauer bei den Plätzen 5, 8, 13 und 18 steht.
Für die umfangreichen Arbeiten brauchen die Bauarbeiter Bewegungsraum für ihre Maschinen. Deshalb werden nicht nur die Plätze nicht benutzbar sein, die sich direkt an der Mauer befinden, sondern auch die Plätze in der mittleren Reihe (4, 7, 12 und 17). Wenn man das zuende denkt, können wir nicht erwarten, dass die Bauarbeiter stets pünktlich um 17 Uhr ihre Maschinen abstellen, sondern vermutlich gelegentlich länger arbeiten und womöglich auch noch manche Wochenendschicht einlegen. Das würde darauf hinauslaufen, dass wir die Tennissaison 2030 ausfallen lassen müssen. Die Details (wie viel Fläche tatsächlich benötigt wird und wie die Arbeitszeiten aussehen werden) sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht klar. Wir möchten euch an dieser Stelle lediglich schon mal auf die schlimmste Variante vorbereiten. Die Dt. Bahn hat auch für dieses Projekt eine Webseite erstellt.
Abschließend ein Blick in die Vergangenheit.
Ein Rückblick
Als in den 1990ern der Plan diskutiert wurde, die BSV-Sportanlage zu verlagern, gab es zeitgleich einen Plan der Deutschen Bahn. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands, gab es den Bedarf, die Strecke Hamburg-Berlin auszubauen, was ein zusätzliches Fernbahngleis neben den S-Bahn-Gleisen und damit eine Bahndammerweiterung notwendig machte – das sollte zunächst den Wegfall von fünf Tennisplätzen nach sich ziehen. Nach Verhandlungen mit der Deutschen Bahn AG wurde ein Kompromiss gefunden, so dass alle Tennisplätze erhalten blieben und auf einigen Plätzen sich lediglich die Spielfläche in der Breite verkürzte. Den Bauarbeitern der Bahn gelang es, zwischen September 1995 und der Sommer-Saison 1996 das zusätzliche Gleis zu verlegen. Die Finanzierung der notwendigen Umbauarbeiten auf der Sportanlage übernahm die Deutsche Bahn AG.
Zehn Jahre später sollte die S-Bahn-Brücke über dem Südkanal saniert werden, doch wurde das Projekt im Jahr 2005 auf das Jahr 2010 verschoben. Es wurde dann erneut um weitere 14 Jahre verschoben, um schließlich zu einem Sieben-Brücken-Großprojekt der Dt. Bahn zu werden.
Während dieser knapp 20 Jahre, die das Brückenerneuerungsprojekt verschoben wurde, erkannte die Dt. Bahn zusätzlich, dass die Nachfrage für die Strecke Hamburg-Berlin ein weiteres Bahngleis erfordert. Die ersten Planungen sahen vor, dass dafür Fläche in Richtung unserer Tennisfelder benötigt wird. Das heißt, es würden die Plätze 5, 8, 13 und 18 für das zusätzliche Gleis geopfert werden. Erfreulicherweise haben sich die Stadt Hamburg und die Dt. Bahn auf eine platzerhaltende Lösung geeinigt.