Hammerbrook - eine Zwischenwelt

Von Südwesten bis Nordwesten grenzen an den Stadtteil Hammerbrook die Stadtteile Hafencity, HH-Altstadt & St. Georg, in denen Personen mit mittlerem und hohem Einkommen wohnen, während sich von Südosten bis Nordosten die Stadtteile Rothenburgsort, Hamm & Borgfelde mit geringem bis mittlerem Einkommen befinden - die Tennisanlage befindet sich unter dem roten Punkt:

Hamburg Mitte - arm und reich

Für die Farben der Grafik gilt: je blauer, desto höher das Einkommen und je roter, desto geringer das Einkommen und schließlich je stärker der Farbton, desto mehr Haushalte. (Quelle)

Im zentrumsnahen und verkehrstechnisch gut angebundenen Stadtteil Hammerbrook leben rund 4.300 Menschen. Im Vergleich zum Hamburger Durchschnitt lebten hier Ende 2018 weniger unter 18jährige, deutlich weniger 65jährige und Ältere, zweieinhalbmal mehr Ausländer/innen, mehr Arbeitslose und SGB II Leistungsempfänger sowie doppelt so viele unter 15jährige in Mindestsicherung.

Allerdings finden sich in den Kanälen zunehmend Hausboote, die sich nur Menschen mit hohem Einkommen und/oder Vermögen leisten können. Zudem gibt es ein Areal, das sich Hammerbrooklyn nennt und als eine Inkubator- und Start-Up-Szene versteht und dessen städtebauliche Entwicklung noch im Prozess ist.

Der Stadtteil befindet sich in einem interessanten offenen Wandlungsprozess. Geplant ist unter anderem der "Brückenschlag zur HafenCity mit dem Oberhafenquartier" (Quelle).

„Vor dem Zweiten Weltkrieg war Hammerbrook einer der wichtigsten Wohnstadtteile Hamburgs. Seit dem Wiederaufbau wird er von Büro- und Gewerbenutzung dominiert.“ Es entwickelt sich eine Künstlerszene und es entstehen Handwerksbetriebe. Trotz der geringen Einwohnerzahl sind mehrere Sportangebote zu finden:
„So ist der Betriebssportverband Hamburg mit seiner Tennisfreiluftanlage und Tennishalle sowie einer Indoor-Golfanlage und seinen Geschäftsräumen in dem Stadtteil beheimatet. Ebenso befindet sich in unmittelbarer Nähe die bezirkliche Oskar-Keßlau-Sportanlage, auf der sich der Sporting Clube de Hamburg von 1983 e.V., der Africa Talents Football Club, Somali Community Hamburg und der Betriebssportverband Hamburg die Zeiten für den Trainings- und Spielbetrieb im Fußball teilen. Ebenso befindet sich dort die bezirkliche Sportanlage Wendenstraße, die die Fußballvereine FC Elazigspor und Hamburg Fatihspor sowie der Betriebssportverband Hamburg für den Trainings- und Spielbetrieb nutzen. In der schulischen Dreifeldhalle Sorbenstraße gehen zudem der SC Hamm 02 die Hamburger Turnerschaft sowie die Kroatische Kulturgemeinschaft dem Handballsport nach. Zudem bietet der Verein Sportspaß in dieser Halle Badminton und Volleyball sowie die Elbspeeders Speed-Badminton an. […] Außerdem befinden sich die Oskar-Keßlau-Sportanlage sowie die Sportanlage Wendenstraße in Hammerbrook. Durch Wohnungsbauvorhaben (geplant ist die Schaffung von rd. 2.600 Wohneinheiten, was zu einem Zuwachs der Bevölkerung von ca. 5.700 Bewohnerinnen und Bewohnern entspricht) wird mit einem Zuwachs der Bevölkerung um ca. 145% gerechnet. Durch den Alster-Elbe-Bille-Grünzug wird zudem eine durchgängige grüne Verbindung zwischen Alster und Elbe in Teilabschnitten (u. a. Park am Hochwasserbassin) realisiert, welche eine hohe Bedeutung für die Grünvernetzung, die Erholungsqualität oder als Fuß- und Radwegeverbindung aufweist. Durch dieses Vorhaben wird der Erholungs- und Freizeitwert in dem bisher sehr durch Gewerbe dominierten Stadtteil erhöht und die Menschen dazu animiert sich vor Ort draußen zu bewegen und in der Freizeit nicht in andere Sozialräume zu gehen. Die Projektidee Nr. 36 „Sport- und Bewegungsraum im Park am Hochwasserbassin“, die für diesen Sozialraum eingebracht wurde, möchte an der o.g. Entwicklungsplanung anknüpfen. Vorgesehen ist die Stärkung des vereinsungebundenen Sports im öffentlichen Raum durch entsprechende Gestaltung des Außenraums.“

(Quelle: Mitte machen - Sport, Bewegung und soziale Infrastruktur im Hamburger Osten (2021: 14f)

Der letzte Satz verweist auf vereinsungebundenen Sport im öffentlichen Raum. Unser Tennisverein ist das Gegenteil - vereinsgebunden in einem nicht-öffentlichen Raum, weil eingezäunt. Das ist wichtig im Zusammenhang des Gesamtgebildes der Sportangebote im Stadteil.
„Der Sport ist ein sozialer Anker und „Klebstoff“ mit einer hohen integrativen Kraft, der in Zeiten von sich verändernden Sozialräumen, durch Wachstum der Bevölkerung und deren steigender Heterogenität im Quartier benötigt wird.“ (ebd., S. 20)